Fichtensagerin schloss die Augen und kniff die Augen etwas zusammen. Die kalte, verkrustete Kräuterpaste an ihrem Ohr kratzte sie etwas, weil sie sie nicht sorgfältig eindämmen konnte. Zum zweiten mal in ihrem Leben den Tränen nahe, lief sie weiter. Sie verließ das Gebirge mit jedem Schritt etwas. Alles war etwas komisch. Sie fühlte sich immer unwohler, doch ein Grund war ihr nicht genau bekannt. Sie lief auf einen riesigen Felsen zu, wo sie einen provisorischen Aussichtspunkt ahnte. Sie sah sich nach einem Punkt um, wo sie Halt finden konnte, um sich dann auf die großen Felsen zu ziehen. Sie lief langsam und aufmerksam um die Lichtung und stellte fest, dass sich an einer Seite stufenähnliche Einkerbungen befanden. Sie lächelte kurz erleichtert und fing sogleich an, schnell hochzulaufen, manchmal auch zu springen. Das komische Gefühl wurde immer stärker, je näher sie dem Fels kam, aber wirklich stark war es dennoch nicht. Sie schüttelte den Gedanken ab und setzte sich auf das Ende eines herausragenden Vorsprungs. Von hier aus konnte sie ein riesiges Waldterretorium und einige Wiesen, teils sehr kahle Stellen sehen. Einen großen Fluss, und am Horizont weiterhin Wald. Aber da war noch etwas. Es war riesig und konnte nicht von der Natur stammen. Sie bestaunte die großen, verschiedenfarbigen Bauten, die sie von hier aus leider nur sehr ungenau aufgrund der Entfernung erblicken konnte. Fichtensagerin, hauchte ihr eine weibliche Stimme ins Ohr, die sich so süß, so liebevoll und warm angehört hatte. Sie kam ihr sehr bekannt vor. Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse. Fichtensagerin, du Verstoßene, lass uns dir deine wahre Bestimmung zeigen, sprach sie wieder leise. Wer ist da?, fragte sie. Ihre starke Erschöpfung hatte sie komplett ausgeblendet. Sie wartete noch einige Augenblicke. Ein leichtes, amüsiertes Schnurren erklang und Fichtensagerin setzte sich. Ihr Herzschlag verlangsamte sich etwas und ihre Aufregung und der Stress in ihrem Kopf legte sich. Ihr Kopf wurde schwer, dann summte eine leichte, unbeschwerte Melodie in ihrem Kopf. Ihre Augenlider wurden schwer wie Blei, doch sie kämpfte gegen das Schlafen an. Einige Momente hielt sie diesen Willen - Das leise Lied jedoch war es, was ihren Willen gebrochen hatte. Sie fiel um. Ob sie bewusstlos war oder nur schlief, war von außen hin nicht zu erkennen, jedoch wanderte ihr Geist aus ihrem Körper. Fichtensagerin, hörte sie wieder. Im Geiste öffnete sie die Augen und blickte um sich. Alles war dunkel und kam doch so liebevoll und warm vor. Etwas hell leuchtendes trat auf sie zu. Hallo, ertönte es und langsam erkannte sie eine goldbraune Katze, die eine sternähnliche Musterung aufwies. Fichtensagerin, du bist auserwählt worden, hierher zu kommen. Jedoch noch nicht jetzt. Diese Worte verwirrten sie. Sie konnte nicht sprechen. Ich heiße Goldschweif, fuhr die Katze fort. Ich komme vom FlussClan. Ich bin seit vielen Generationen schon tot. Ich war die dritte Heilerin meines Clans. Fichtensagerin hörte ihr stumm zu. Sie hatte so viele Fragen. Suche nach dieser Katze, Fichtensagerin. Erzähle ihr von deinem Schicksal. Goldschweif löste sich fast schon in Luft auf und eine grau getigerte Katze mit blauen Augen saß plötzlich neben ihr. Die Dunkelheit wurde zu einer Wiese und vor ihre erstreckte sich ein Fluss. Die Katze lächelte sie an und plötzlich zersprang das gesamte Bild. Keuchend wachte sie auf. Sie sprang auf und raste instinktiv weiter.

Fichtenrauch
Ich preschte durch die Lichtung immer geradeaus in Richtung Fluss. Irgendwas sagte mir, dass ich dahin musste, aber mein Verstand sagte mir, dass ich auf Fallen gefasst sein sollte. So lief ich nun etwas langsamer und sah prüfend um mich.

[ >> FLUSS]

Ich trat aus dem Wald, in der Hoffnung bald auf eine Clankatze zu treffen. Warum ist den hier niemand? Auf die verschiedenen Territorien darf ich mich nicht wagen, sonst werde ich als Eindringling abgestempelt und komm erst recht nicht in einen Clan, ich werde einfach hier warten...

Ich sah mich um, dann bemerkte ich eine andere Katze (Adlerstern) und ging vorsichtig auf sie/ihn zu. Hallo, ich bin Blattgrün, eine Streunerin, die sich gerne einem der Clans anschließen würde. Ich besitze umfangreiche Kenntnisse im Bereich der Heilkunde, und wäre somit ein Vorteil für euch, da ihr, wie ich bemerkt habe, keine Heiler mehr habt. Also, was sagt ihr? Ich blieb einige Meter von ihm entfernt stehen, um im Notfall die Flucht ergreifen zu können.

Ich wohne schon seit geraumer zeit in diesem Wald und habe relativ viel von dem Untergang der Clans mitbekommen, bin auch manchmal bei dem einen oder anderen kurz mitgewandert, ha etwas mitgeholfen, und bin dann wieder gegangen, und als ich einmal wieder zum Clan kommen wollte war alles abgefackelt, und ich wollte nach überlebenden suchen, doch ich habe den Anblick der ganzen toten Katzen nicht ertragen... Ich brach ab, da ich die Erinnerung nicht mehr aushielt. Können wir in dein Lager gehen? Ich bin schon etwas betagter, und brauche nur geringfügig weniger schlaf als Jungtiere.

Ich folgte ihm, etwas irritiert von seiner Belustigung. (Lager)

Keuchend setzte ich mich neben Federstern. Warum hast du kein Kräuter gegessen?

Soll ich dir etwas jagen?